Die Provinz Lüttich erinnert sich an

Die Provinz Lüttich erinnert sich anDie Provinz Lüttich erinnert sich anDie Provinz Lüttich erinnert sich anDie Provinz Lüttich erinnert sich an
Von der Befreiung bis zur Ardennenoffensive

Leitartikel
partager sur Twitter partager sur Facebook   Publié le 22-11-2019

Von der Befreiung bis zur Ardennenoffensive

Leitartikel - Von der Befreiung bis zur Ardennenoffensive

8. September – 16. Dezember 1944: 100 Tage vergehen von der Befreiung Lüttichs bis zum deutschen Angriff auf die Ardennen. Lassen Sie uns die Höhepunkte dieser Tage in einigen Zeilen beleuchten.

Die Deutschen sind nicht mehr da! Die Freude, mit der der September beginnt, weicht jedoch der Sorge. Die Nahrungsmittelknappheit hält an, die Lebensmittelmarken sind weiterhin präsent. Die wirtschaftliche Situation ist nicht berauschend. Die verschiedenen Industriesektoren sind mit Zerstörung oder veralteten Anlagen konfrontiert. Sie haben Schwierigkeiten, ihre Aktivitäten wieder aufzunehmen. Politische Unsicherheit herrscht vor. Ein leidenschaftlich geprägtes Klima begleitet die Entnazifizierung.

Es herrscht völlige Desorganisation. Die Neuordnung der Provinz- und Gemeindeverwaltungen bedeutet eine Abkehr von den Prägungen der Besatzer in den vergangenen Jahren. Es geht nicht nur darum, wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Es ist keine leichte Aufgabe, neue Maßnahmen zu treffen und Bestimmungen zu erlassen. Enorme administrative Probleme erfordern die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen, die in den meisten Fällen seit Jahren nicht mehr aktiv sind.

Die Schäden an Privateigentum und öffentlichem Erbe sind beträchtlich. Straßen sind in schlechtem Zustand oder gar unpassierbar, Brücken zerstört, Eisenbahnlinien sind unbrauchbar und die Kommunikationsmittel dürftig. Ferner ist die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln erneut ein unlösbares Problem.

Darüber hinaus müssen Kontakte zu den alliierten Armeen organisiert werden. Die Anwesenheit einer Armee, auch einer befreundeten, ist stets ein Problem, denn es gilt, sich ihren Erfordernissen anzupassen, Beschlagnahmungen zu erdulden, Einquartierungen, Krankenhäuser, Landebahnen, Ausrüstungs- und Treibstofflager, die Durchreise von Truppen und Kriegsmaterial. Denn der Krieg ist noch lange nicht vorbei ...
Die Stadt und die Provinz Lüttich befinden sich in der so genannten Kriegszone. Was auf den ersten Blick als administrative Banalität oder bloße Rechtsformel erscheint, wird auf tragische Weise erneut zur Realität.

Am 21. November sind die Bürger Zeuge der ersten Einsätze der neuen Waffen, der schrecklichen V1 und V2, die im Lütticher Volksmund unter dem Namen „Robots“ (Roboter) bekannt werden. Am 16. Dezember startet die Operation Wacht am Rhein (siehe Remember, Kriegsgazette Nr. 3), und täglich bekräftigen die V1 und V2 ein Aufbäumen der Deutschen, das die wallonische Bevölkerung erneut 45 Tage lang terrorisiert. Eine Offensive, die Trostlosigkeit, Tod, neue Widrigkeiten und unzählige Zerstörungen über die Städte und Dörfer unserer Region bringt.

Laden Sie den Artikel herunter (pdf)


<- Inhaltsverzeichnis

Karte der Auswirkungen von V 1 und V 2
 Erste Auslosung von