Äußerst beeinträchtigend und dennoch wenig bekannt: Endometriose ist eine Krankheit, die nahezu jede zehnte Frau betrifft. Es muss informiert und sensibilisiert werden!
Die Provinz Lüttich ist der Ansicht, dass derzeit ein Mangel an relevanten Informationen zur Endometriose besteht.
Frauen und Mädchen müssen über Endometriose informiert werden und erfahren, wodurch sich die Krankheit äußert und was im Falle von Symptomen zu tun ist.
Es müssen ebenfalls all jene Personen erreicht werden, die indirekt durch die Krankheit betroffen sind: Umfeld, Lebensgefährten, Eltern, Ärzte und Betriebe. Es ist ein Leid, das die Gesellschaft als Ganzes betrifft. Sprechen Sie in Ihrem Umfeld darüber!
Die Sensibilisierungskampagne der Provinz Lüttich will deutlich machen: „Schmerzen während der Periode, das ist nicht normal! Suchen Sie Ihren Arzt auf.“
Um Plakate, Flyer oder Pins zu erhalten, wenden Sie sich an den Mobilen Dienst für Gesundheitsförderung der Provinz Lüttich unter 04/279 20 00 oder promo-animations@provincedeliege.be.
Die Informationsflyer stehen auch hier als Download zur Verfügung.
Die Provinz Lüttich ist sich bewusst, wie wichtig es ist, die Krankheit so früh wie möglich zu diagnostizieren. Daher richtet sie sich auch an Jugendliche: Wenn ihre Periode so schmerzhaft ist, dass sie nicht zum Unterricht gehen, keinen Sport treiben oder sich nicht mit Freunden treffen können, dann ist das nicht normal!
Auf www.provincedeliege.be/de/endometriose/jugendkampagne gibt es einen „Endometriose-Fragebogen“, der zusammen mit den Ärzten der beiden auf Endometriose spezialisierten Lütticher Zentren (CHR Citadelle und CHC MontLégia) entwickelt wurde. Er soll Jugendlichen dabei helfen, eine Bilanz ihrer Schmerzen zu ziehen, und sie über das weitere Vorgehen informieren. Diese Seite ist auch über einen QR-Code zugänglich, der sich auf den Plakaten befindet.
Um eine Banalisierung der Schmerzen und eine späte Diagnose zu vermeiden, widmet die Provinz Lüttich ihre neue Kampagne „Zuhören ist Helfen“ dem Umfeld von Personen, die an Endometriose leiden.
Angesichts der Schmerzen und des Unwohlseins von Personen mit Endometriose können sich die Angehörigen hilflos fühlen. Doch auch wenn sie sich dessen manchmal nicht bewusst sind, sind sie eine unschätzbare Quelle der Unterstützung für die Betroffenen. Alle Informationen finden Sie unter www.provincedeliege.be/de/endometriose/umfeldkampagne.
Endometriose ist eine schwer beeinträchtigende, chronische gynäkologische Erkrankung.
Sie wird durch eine anormale Einnistung von Geweben der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter verursacht. Bei jedem Menstruationszyklus lösen sich Zellen aus der Gebärmutterschleimhaut und lagern sich in der Bauchhöhle ab.
Dort verursachen sie Verletzungen, Zysten und Knoten und mit ihnen die heftigen Schmerzen, von denen betroffene Frauen oft berichten.
Endometriose betrifft Frauen zwischen 16 und 50 Jahren im zeugungsfähigen Alter. Laut Schätzungen leidet jede zehnte Frau an Endometriose. Das entspricht etwa 180 Millionen Frauen weltweit und 25.000 in der Provinz Lüttich.
Es dauert mehrere Menstruationszyklen, bis die Gewebe sich so eingenistet haben, dass sie Verletzungen und somit Symptome verursachen.
Die Diagnose ist schwierig und kann erst nach längerer Zeit gestellt werden, im Durchschnitt nach 6 bis 10 Jahren.
Endometriose ist durch die vielfältigen Symptome eine schwer zu erkennende Krankheit. Die häufigsten Symptome sind:
Der Schweregrad der Symptome sagt nur wenig über das Ausmaß oder die Schwere der Erkrankung aus.
Diese Symptome sind „theoretisch“, da die Krankheit sehr schleichend ist und verschiedene Formen annimmt. Endometriose kann sich von Frau zu Frau auf verschiedene Weise äußern und sogar bei bildgebenden Verfahren unentdeckt bleiben. Außerdem hat die Annahme, schmerzhafte Regeln seien normal, weitgehend zur Verkennung der Krankheit beigetragen.
Neben den Auswirkungen auf die Gesundheit handelt es sich um eine Krankheit, die schwerwiegende Folgen auf das Sozial-, Arbeits-, Familien- und Intimleben der Frauen hat. Sie hindert die betroffene Frau daran, normalen Tätigkeiten nachzugehen. Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass sie das Aufstehen, das aufrechte Stehen, das Arbeiten oder die Schule unmöglich machen.
Die Krankheit grenzt aus. Da es keine äußerlich erkennbaren Zeichen gibt, sind die schweren Schmerzen, die Ohnmachtsanfälle und die wiederholten Abwesenheiten am Arbeitsplatz schwer verständlich zu machen. Die Betroffenen fühlen sich missverstanden und werden manchmal als wehleidig abgestempelt.
Nur ein Arzt kann Endometriose diagnostizieren. Bei Schmerzen, Beschwerden, alarmierenden oder beunruhigenden Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Je früher die Krankheit diagnostiziert wird, umso weniger wird sie fortschreiten können.
Ihr Hausarzt und Ihr Frauenarzt sollten als erste Ansprechpartner bevorzugt werden. Nach einer ersten Untersuchung können sie andere Krankheiten ausschließen und bei Verdacht auf Endometriose ihre Patientinnen an einen geeigneten Facharzt verweisen.
Weitere Untersuchungen und die Einbeziehung von Endometriose-Experten können notwendig sein, um die Diagnose zu bestätigen und eine Behandlung beginnen zu können. So können das Fortschreiten der Krankheit verhindert und die Symptome gelindert werden.
Es gibt keine spezifische Behandlung, die Endometriose heilt. Eine medizinische Behandlung oder ein chirurgischer Eingriff kann die Schmerzen lindern und das Fortschreiten der Krankheit bremsen. Eine fachübergreifende Nachsorge (Medizin, Paramedizin, Alternativmedizin) kann ebenfalls in Betracht gezogen werden, um die Lebensqualität der Patientinnen zu verbessern.
Zentrum für Förderung und Animationen - Provinz Lüttich
04/279 20 00 – promo-animations@provincedeliege.be
„Centre Liégeois d'Endométriose“ - CHC-Klinik MontLégia
04/355 50 12 – endometriose@chc.be
Das Universitäre Zentrum für Endometriose und Fortpflanzungsmedizin (LUCERM) der CHR Citadelle
04/321 85 70 – endometriose@chrcitadelle.be